Die Digitalisierung im Trinkwasserbereich spart enorm Ressourcen und Arbeitszeit

an Patrick Gaus.

Ein Interview aus der Praxis: Mit Patrick Gaus (Technischer Leiter der aquavilla GmbH) haben wir über die Digitalisierung im Bereich der Wasserversorgung gesprochen und welche Vorteile sich daraus ergeben.

Seit ihrer Gründung ist die aquavilla GmbH stetig gewachsen. Benachbarte Kommunen wie die Stadt St. Georgen und die Gemeinden Schönwald, Schonach und Unterkirnach wurden Gesellschafterkommunen. Darüber hinaus betreut die aquavilla GmbH seit Oktober 2023 die Stadt Hausach in der Betriebsführung ihrer Wasserversorgung. Ab Januar 2025 kommt hierzu auch die Wasserversorgung der Gemeinde Brigachtal hinzu.

Herr Gaus, mit welchen Herausforderungen waren Sie in Ihrer Arbeit vor der Einführung einer Software konfrontiert?

Patrick Gaus: Die Übernahme verschiedener Wasserversorgungssysteme brachte eine sehr ungleiche, qualitativ unterschiedliche und unübersichtliche Datenlage mit sich. Die Herausforderung war also, die Daten aller betreuten Kommunen zu homogenisieren.

Bedingt durch die topographische Lage im Schwarzwald mit vielen Wassergewinnungs- und Wasserspeicherungsanlagen ergeben sich zur Sicherstellung einer einwandfreien Wasserqualität viele Wartungs- und Kontrollgänge. Das ist bei einer Rohrnetzlänge von rund 1.000 km eine große Herausforderung. Die Dokumentation dieser Kontrollen erfolgte analog per „Handzettel“, was mit einem immensen Aufwand
in der Vor- und Nachbearbeitung verbunden war.

Patrick Gaus, Technischer Leiter des Wasserversorgungsbetrieb aquavilla GmbH

"Die Dokumentation unserer Kontrollen erfolgte analog per „Handzettel“, was mit einem immensen Aufwand in der Vor- und Nachbearbeitung verbunden war.“

Können Sie uns ein Beispiel nennen?

Patrick Gaus: Ja, die Dokumentation der Wartungen und Spülungen unserer rund 2.500 Hydranten. Diese erfolgte in dafür vorgesehenen Listen, die im Innendienst vorbereitet und im Außendienst entsprechend handschriftlich ergänzt wurden. Die Auswertung fand dann im Nachgang wieder im Büro statt. Alles ein sehr zeitaufwendiger und schrankfüllender Arbeitsprozess.

Wie sind Sie auf tablano aufmerksam geworden?

Patrick Gaus: Schon länger hatte ich mich mit dem Gedanken einer Einführung einer Software zur Dokumentation unserer Betriebsmittel beschäftigt. Mein Ziel war es, eine Datenbank zu schaffen, in der das Wasserversorgungssystem als digitaler Zwilling abgebildet wird und auf die meine Mitarbeiter jederzeit und von überall Zugriff haben. Bei Internetrecherchen bin ich auf die Software gestoßen und habe das Potenzial dabei schnell erkannt.

Die Einführung einer neuen Software ist nicht selten auch eine Herausforderung. Wie haben Sie das empfunden?

Patrick Gaus: Unser junges Team steht dem Digitalisierungsprozess sehr offen gegenüber. Dennoch haben wir in einer gemeinsamen Kickoff-Veranstaltung allen Beteiligten die Arbeitsweise mit der Software erläutert und deren Vorteile vorgestellt. Man muss alle miteinbeziehen, so haben wir eine breite Akzeptanz bei der Einführung einer digitalen Arbeitsweise geschaffen. Auch die „alten Hasen“ im Team konnten wir durch die intuitive Bedienung der Benutzeroberfläche von der neuen Welt überzeugen.

Die Zusammenarbeit mit dem gesamten tablano-Team ist unkompliziert und transparent. Auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche geht das Team ein und reagiert immer flexibel. So wurden in unserem Trinkwasserprojekt einige unserer Vorschläge und „aquavilla-Besonderheiten“ realisiert. Auch das ist wichtig für die Akzeptanz einer neuen Software.

"Die Zusammenarbeit mit dem gesamten tablano-Team ist unkompliziert und transparent.“

Patrick Gaus, Technischer Leiter des Wasserversorgungsbetrieb aquavilla GmbH

Wann waren die ersten Erfolge spürbar?

Patrick Gaus: Bereits nach wenigen Wochen waren verschiedene Funktionen von der App fest in unsere Arbeitsabläufe integriert. Die Mitarbeiter haben die Dokumentationsmöglichkeiten schnell angenommen und fleißig ihre Kontrollen, aber auch Schäden und Auffälligkeiten erfasst. Mit der Verwendung der Software fällt vor allem die Vor- und Nachbereitung der regelmäßigen Kontrollen im Innendienst weg. Eine Auswertung ist jederzeit und von überall mit einem Klick möglich. Den Zustand unserer Armaturen visualisiert mir das System in Ampelfarben auf der Karte.

Wie gestaltet sich jetzt die Zusammenarbeit von Innen- und Außendienst?

Patrick Gaus: Hier sehe ich einen der größten Vorteile in der Nutzung von tablano. Die Software ersetzt die unzähligen, analogen Checklisten, die bisher manuell vorbereitet und ausgewertet werden mussten. Alle Kontrollgänge können jetzt digital abgerufen und bei Bedarf zur Weiterverarbeitung in Excel exportiert werden. Dies spart insbesondere im Innendienst viel Zeit und Ressourcen. Einen weiteren Vorteil sehe ich in der Möglichkeit, auf zurückliegende Wartungen und zugehörige Dokumente zuzugreifen. Vor allem der Außendienst ist seitdem nicht mehr auf die Vorarbeit von Kolleginnen und Kollegen im Innendienst angewiesen. Auch die Fotodokumentation des jeweiligen Betriebsmittels vereinfacht die Kommunikation zwischen Innen- und Außendienst – nach dem Motto „ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“.

"Mit tablano fällt vor allem die Vor- und Nachbereitung der regelmäßigen Kontrollen im Innendienst weg. Eine Auswertung ist jederzeit überall mit einem Klick möglich.“

Sind Sie zufrieden mit der bisherigen Digitalisierung in Ihrem Hause? Was hat sich am meisten verbessert?

Patrick Gaus: Mit dem Digitalisierungsprozess stehen wir erst am Anfang, die wichtigsten Weichen wurden aber in verschiedenen Bereichen gestellt. Bedingt durch die ungleichmäßige Datenstruktur, die wir von den einzelnen Kommunen übernommen haben, wird es allerdings noch einige Zeit gehen, bis wir unsere Arbeitsabläufe vollständig digitalisiert haben. Mit tablano haben wir eine Datenbank, auf die alle Mitarbeitende von überall Zugriff haben. In der Vergangenheit wurden Fotos, Aktennotizen usw. in analogen oder digitalen Verzeichnissen abgelegt. Heute können die Daten sekundenschnell vor Ort auf dem jeweiligen Objekt platziert und abgerufen werden. Diese Vorgehensweise spart eine Menge Zeit bei der Informationsbeschaffung. Im Innendienst können wir so auch den aktuellen Fortschritt unserer Arbeitsprozesse wie Wartungen, Kontrollgänge, Quellmessungen etc. tagesaktuell verfolgen – dasselbe erhoffen wir uns zukünftig auch im Hausanschluss- und Rohrleitungsbaubereich.

Eine Hauptverbesserung sehe ich vor allem auch in der Vereinheitlichung und Zugänglichkeit unseres Planwerkes: Jetzt haben wir zum ersten Mal die Möglichkeit, das Planwerk unserer neun Einzelkommunen in einer Gesamtdatei unseren Mitarbeitern aktuell auf dem Tablet zur Verfügung zu stellen. Das hilft im Außeneinsatz insbesondere bei der Störungsbeseitigung immens. Zukünftig soll dann der Workflow mit einer passenden Vermessungslösung und dem Web-GIS als Gesamtlösung gestaltet werden.

Ein Ausblick: Was ist in Zukunft noch geplant?

Patrick Gaus: Zukünftig wollen wir die Anwendung wie eben beschrieben noch stärker für die Arbeitsvorbereitung z. B. im Themenbereich Hausanschlusswesen einsetzen und hierbei eine weitere Schnittstelle zwischen Außen- und Innendienst vereinfachen. Parallel dazu arbeiten wir derzeit am Aufbau eines Web-GIS. Über die Vermessungs-Anwendung wollen wir zukünftig Kleinbaustellen aus einer Hand digital abbilden und unseren Mitarbeitern eine Arbeitsvorbereitung für den Rohrleitungsausbau und das Hausanschlusswesen an die Hand geben.

Darüber hinaus stehen wir derzeit mit den verschiedenen Feuerwehren in Kontakt und streben an, diesen einen tablano-Zugang mit den für die Wehren relevanten Daten zur Verfügung zu stellen. Über diesen Zugang sollen die Feuerwehren einen Zugriff auf den aktuellen Hydrantenplan, die Leitungsdaten der hinterlegten Hydranten- und Wasserversorgungszonen erhalten. Dazu soll es eine Möglichkeit geben, Informationen über beispielsweise defekte Hydranten zwischen den Wehren und der aquavilla auszutauschen. Eine deutliche Vereinfachung auch im Bereich Schnittstelle zu den Feuerwehren.

Steckbrief

Kunde: aquavilla GmbH
Kunde seit:
2023
Anwendungsbereich(e): Trinkwasserversorgung

Die aquavilla GmbH wurde zum 1. Januar 2003 als Zusammenschluss der Städte Furtwangen, Königsfeld, Triberg und Vöhrenbach, sowie der EGT Energie GmbH gegründet. Ziel dieser Ressourcenbündelung ist die Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserversorgung in den beteiligten Kommunen. Die aquavilla GmbH betreut mit 25 Mitarbeitern rund 150 Wassergewinnungs- und 70 Wasserversorgungsanlagen (Wasserwerke und Wasserhochbehälter) und versorgt derzeit ca. 55.000 Einwohner über ein rund 1.000 km langes Wasserrohrnetz.

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